ProCredit Bankengruppe setzt im ersten Halbjahr 2017 dynamischen Wachstumskurs fort

  • Kundenkreditportfolio wächst um 4,8 %
  • Kundenkreditportfolio im Kernsegment der Kreditvolumina über 30.000 EUR steigt um 9,9 %
  • Konzernergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen mit 20,8 Millionen EUR unter Vorjahresniveau (H1/2016: 24,6 Millionen EUR, jedoch inkl. positiver Einmaleffekte)
  • Ausweitung der Nutzung von online-Bankdienstleistungen im Fokus
  • Verkauf der Banco ProCredit Nicaragua im August 2017 erfolgreich abgeschlossen

 

Die ProCredit Holding AG & Co. KGaA (ProCredit Holding), Muttergesellschaft der ProCredit Bankengruppe, konnte auch über das zweite Quartal 2017 den dynamischen Wachstumskurs der Gruppe fortsetzen. Das Kundenkreditportfolio der als Hausbank für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit operativem Schwerpunkt in Südost- und Osteuropa positionierten Gruppe wuchs seit Jahresbeginn um 4,8 % auf 3,8 Milliarden EUR zum 30. Juni 2017 (31. Dezember 2016: 3,6 Milliarden EUR).

Besonders starkes Wachstum im Kernsegment der Kreditvolumina über 30.000 EUR

Wichtigster Treiber dieser Entwicklung war die positive Entwicklung im Kernkundengeschäft. Hier fokussiert sich die ProCredit Gruppe auf KMU mit guten Entwicklungs- und Wachstumsperspektiven, deren Finanzierungsbedarf in der Regel bei Kreditvolumina zwischen 30.000 EUR und 3,0 Millionen EUR liegt. Im Kernsegment der Kreditvolumina über 30.000 EUR wurde im ersten Halbjahr 2017 ein Wachstum um 9,9 % auf 3,2 Milliarden EUR zum 30. Juni 2017 erzielt (31. Dezember 2016: 2,9 Milliarden EUR). Im Segment Südosteuropa betrug das Portfoliowachstum im Kernsegment 9,6 %, im Segment Osteuropa 14,6 %. Vor allem die ProCredit Banken in Bulgarien, Serbien, Kosovo und der Ukraine konnten hohe Portfoliowachstumsraten erzielen. Dieses Wachstum resultiert aus einem guten Investitionsklima und ist die Konsequenz der strategischen Fokussierung der Gruppe auf KMU.

Die Entwicklung des gesamten Kundenkreditportfolios der ProCredit Gruppe war im ersten Halbjahr 2017 weiterhin vom planmäßigen Abbau des Kreditportfolios im Volumenbereich unter 30.000 EUR beeinflusst. Insgesamt wurde dieser Teil des Portfolios über die ersten sechs Monate des laufenden Jahres um 115,5 Millionen EUR reduziert. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2017 soll der Abbau des Kreditportfolios im Bereich der Volumina unter 30.000 EUR weitgehend abgeschlossen sein. Im Segment Südamerika dauern die strategische Neuaufstellung und die Ausrichtung auf KMU mit einem Finanzierungsbedarf ab 30.000 EUR weiter an und werden sich entsprechend später im Ergebnis widerspiegeln. Aufgrund des Rückzugs aus dem Bereich der kleinvolumigen Kredite sank das Kundenkreditportfolio im Segment Südamerika im ersten Halbjahr 2017 um 17,8 % auf 252,3 Millionen EUR zum 30. Juni 2017 (31. Dezember 2016: 306,9 Millionen EUR).

Das Kundenkreditportfolio der ProCredit Gruppe bestand zum 30. Juni 2017 zu 90.5 % (3,3 Milliarden EUR) aus Unternehmenskrediten, davon entfielen 21,4 % (706 Millionen EUR) auf landwirtschaftliche Unternehmen. Der Anteil der Kredite an Privatkunden ist gering (9,5%; 348 Millionen EUR). Hierbei handelte es sich überwiegend (76,9 %; 267 Millionen EUR) um Hypothekenkredite, die zum Erwerb, zur Renovierung oder Energieeffizienzsteigerung von Immobilien verwendet werden. Konsumentenkredite werden von den ProCredit Banken nur in sehr geringem Umfang (62 Millionen EUR) vergeben.

Das Kreditportfolio der ProCredit Gruppe ist unverändert stark diversifiziert. Der Anteil der zehn größten Kredite am Kundenkreditportfolio der Gruppe betrug zum Ende des ersten Halbjahres 1,8 %.

Profitables erstes Halbjahr 2017

Mit einem Konzernergebnis von 23,6 Millionen EUR zeigte die ProCredit Gruppe im ersten Halbjahr 2017 eine solide Profitabilität. Das Ergebnis aus den fortgeführten Geschäftsbereichen lag bei 20,8 Millionen EUR (Vorjahr: 24,6 Millionen EUR) und entsprach den Erwartungen. Ohne die Berücksichtigung der positiven Sondereffekte aus dem ersten Halbjahr 2016, liegt das Ergebnis in 2017 auf einem vergleichbaren Niveau. Die Eigenkapitalrendite (Return on Average Equity; RoAE) lag für das erste Halbjahr 2017 bei 7,0 % (H1 2016: 9,5 %). Die Fokussierung auf die Finanzierung von KMU mit guten Entwicklungs- und Wachstumsperspektiven, führt in Verbindung mit dem Rückzug aus der Kreditvergabe an Kleinstunternehmen zu einer verbesserten Kreditportfolioqualität. Infolgedessen fielen die Risikovorsorgeaufwendungen im ersten Halbjahr 2017 geringer aus, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dem gegenüber steht der strategie- und marktbedingte Rückgang des Nettozinsertrags.

Die ProCredit Gruppe fokussiert sich nach der erfolgreichen Automatisierung von Bargeldtransaktionen mittels ihrer Selbstbedienungsbereiche auf den zunehmenden Einsatz ihres Onlinebankingangebots. Insbesondere sollen Kunden mit mittleren bis hohen Einkommen als Zielgruppe angesprochen werden, die Interesse an modernen, innovativen Finanzdienstleistungen haben. Durch die Fokussierung auf die weitere Automatisierung ihrer Dienstleistungen war die Gruppe in der Lage die Anzahl von Geschäftsstellen und Mitarbeitern zu reduzieren. Obwohl dieser Prozess letztendlich die Effizienz des Geschäftsbetriebs verbessern wird, hat er kurzfristig zu erhöhten Einmalaufwendungen geführt. Mit fortschreitender Restrukturierung ist mit weiteren Einmalaufwendungen zu rechnen.

Die harte Kernkapitalquote (CET1 fully loaded) von 13,0 % zum Stichtag 30. Juni 2017 zeigt die solide Eigenkapitalbasis der ProCredit Gruppe (31. Dezember 2016: 12,4 %) und übertrifft damit die regulatorischen Anforderungen.

Borislav Kostadinov, Mitglied des Vorstands der ProCredit General Partner AG (persönlich haftende Gesellschafterin der ProCredit Holding AG & Co. KGaA) erläutert: „Mit dem Verlauf des ersten Halbjahres 2017 sind wir zufrieden. Das starke Wachstum unseres Kreditportfolios hat unsere Erwartungen übertroffen. Es zeigt, dass wir mit unseren maßgeschneiderten Finanzierungslösungen für kleine und mittlere Unternehmen genau das bieten, was diese Unternehmen als wichtige Stütze für ihre erfolgreiche Entwicklung brauchen.“

Auf Gesamtjahressicht stärkeres Portfoliowachstum als ursprünglich erwartet

Für das Geschäftsjahr 2017 erwartet der Vorstand der ProCredit Holding gemäß der angepassten Prognose vom 7. Juli 2017 ein Nettowachstum des Kundenkreditportfolios von mehr als 8 % (zuvor: zwischen 5 % und 8 %). Für das Kernsegment der Kreditvolumina über 30.000 EUR wird laut angepasster Prognose ein Wachstum von mehr als 10 % prognostiziert (zuvor: etwa 10 %).

Vor dem Hintergrund der hohen Wachstumsdynamik im Kreditportfolio wird die ProCredit Holding in den kommenden Quartalen verschiedene Optionen zur weiteren Stärkung der Kapitalbasis prüfen, um sicherzustellen, dass diese positive Dynamik im KMU Segment der Zielmärkte für den weiteren Ausbau der Kundenbeziehungen genutzt werden kann. Zu diesen Optionen könnte auch eine Kapitalerhöhung aus Genehmigtem Kapital gehören.

Die Prognose für die Eigenkapitalrendite (Return on Average Equity; RoAE), liegt unverändert für das Geschäftsjahr 2017 im Bereich zwischen 7 % und 9 %. Ebenso unverändert wird für die harte Kernkapitalquote (CET1 fully loaded) ein Wert von über 13 % prognostiziert. Der Verkauf der Banco ProCredit Nicaragua wurde im August 2017 erfolgreich vollzogen.

Planmäßige Veränderungen im Vorstand zum Jahreswechsel 2017/2018

Dr. Anja Lepps Amtszeit als Mitglied des Vorstands endet wie geplant und im besten gegenseitigen Einvernehmen am 31. Dezember 2017. Dr. Claus-Peter Zeitinger, Vorsitzender des Aufsichtsrates der ProCredit Holding, dankt Dr. Anja Lepp für ihren langjährigen und engagierten Einsatz für das Unternehmen. Besonders würdigt er ihre Rolle in der Entwicklung der Gruppe, für die sie sich seit mehr als 14 Jahren in vielfältigen Rollen und Funktionen engagiert hat. Frau Dr. Lepp wird der ProCredit Gruppe als Mitarbeiterin erhalten bleiben. Mit ihrer langjährigen Erfahrung und ihrem weitreichenden Wissen wird sie auch zukünftig zum Erfolg der ProCredit Gruppe beitragen.

Der Halbjahresbericht der ProCredit Gruppe steht ab heute in deutscher und englischer Sprache auf der Webseite der ProCredit Holding im Bereich Investor Relations unter https://www.procredit-holding.com/en/investor-relations/reports-publications.html zur Verfügung.

Kontakt:
Andrea Kaufmann, Group Communications, ProCredit Holding, Tel.: +49 69 95 14 37 138, E-Mail: Andrea.Kaufmann@procredit-group.com

Über die ProCredit Holding
Die ProCredit Holding AG & Co. KGaA mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland, ist die Muttergesellschaft der entwicklungsorientierten ProCredit Bankengruppe, die aus Geschäftsbanken für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit operativem Fokus auf Südost- und Osteuropa besteht. Zusätzlich zu diesem regionalen Schwerpunkt ist die ProCredit-Gruppe auch in Südamerika und in Deutschland tätig. Die Aktien des Unternehmens werden im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Zu den Ankeraktionären der ProCredit Holding AG & Co. KGaA gehören die strategischen Investoren Zeitinger Invest und ProCredit Staff Invest (die Investment-Vehikel für ProCredit-Mitarbeiter umfasst), die niederländische DOEN Participaties BV, die KfW und die IFC (Weltbankgruppe). Die ProCredit Holding AG & Co. KGaA unterliegt als übergeordnetes Unternehmen im Sinne des Kreditwesengesetzes der Bundesrepublik Deutschland auf Konzernebene der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und die Deutsche
Bundesbank. Weiterführende Informationen erhalten Sie im Internet auf der Webseite www.procredit-holding.com.

Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Mitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Zukunftsgerichtete Aussagen sind Aussagen, die nicht Tatsachen der Vergangenheit beschreiben. Sie umfassen Aussagen über die Annahmen und Erwartungen der ProCredit Holding sowie die zugrundeliegenden Annahmen. Diese Aussagen beruhen auf Planungen, Schätzungen und Prognosen, die der Geschäftsleitung der ProCredit Holding derzeit zur Verfügung stehen. Zukunftsgerichtete Aussagen beziehen sich deshalb nur auf den Tag, an dem sie gemacht werden. Die ProCredit Holding übernimmt keine Verpflichtung, solche Aussagen angesichts neuer Informationen oder künftiger Ereignisse zu aktualisieren. Zukunftsgerichtete Aussagen beinhalten naturgemäß Risiken und Unsicherheitsfaktoren. Eine Vielzahl wichtiger Faktoren kann dazu beitragen, dass die tatsächlichen Ergebnisse erheblich von zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Solche Faktoren sind etwa größere Störungen in der Eurozone, eine signifikante Veränderung der Außenwirtschafts- und Geldpolitik, eine Verschlechterung der Zinsmarge oder erhebliche Währungsschwankungen. Sollten diese auftreten, könnte sich dies in einem geringeren Wachstum des Kreditportfolios, einer Zunahme der überfälligen Kredite und damit einer Abnahme der Ertragskraft widerspiegeln.