ProCredit Gruppe meldet positives Halbjahresergebnis; gruppenweite Effizienzsteigerungen gleichen substantielle Rückstellungen für das Ukraine Geschäft aus

• Ergebnis von EUR 7,7 Mio. bzw. annualisierte Eigenkapitalrendite von 1,8 % beinhaltet Rückstellungen von EUR 57,3 Mio. vor allem für das ukrainische Kreditportfolio
• Das Gruppenergebnis ohne Berücksichtigung des ukrainischen Geschäfts verbessert sich um mehr als 60 % gegenüber H1 2021
• Kosten-Ertrags-Verhältnis verbessert sich um 4,3 Prozentpunkte auf 60,1 % aufgrund deutlicher Steigerung des operativen Ertrags um 24 % gegenüber H1 2021
• Wachstum des Kreditvolumens um 6,2 %, notleidende Kredite steigen aufgrund des ukrainischen Portfolios auf 2,6 %
• Umsichtige Eigenkapitalausstattung mit einer CET1-Quote von 13,7 % und einer Verschuldungsquote von 9,7 %
• Prognose für das Geschäftsjahr 2022 aktualisiert

Die hauptsächlich in Südost- und Osteuropa tätige ProCredit Gruppe erzielte im ersten Halbjahr 2022 ein positives Ergebnis von 7,7 Mio. EUR, da die gute Entwicklung der meisten ihrer Banken die hohe Risikovorsorge für das ukrainische Kreditportfolio mehr als ausglich. Dies ist vor allem auf einen deutlichen Anstieg des operativen Ertrags um 24 % zurückzuführen, durch den auch ein starker Rückgang des Kosten-Ertrags-Verhältnisses um 4,3 Prozentpunkte auf 60,1 % verzeichnet werden konnte. Das Ergebnis der Gruppe ohne den Ergebnisbeitrag der ProCredit Bank Ukraine verbesserte sich um 16,3 Mio. EUR oder 64 % auf 42,0 Mio. EUR oder 9,5 % annualisierter Eigenkapitalrendite, was die regionale Diversifizierung und Widerstandsfähigkeit der Gruppe unterstreicht.

Das Kreditportfolio erhöhte sich um 370 Mio. EUR bzw. 6,2 % (H1 2021: +402 Mio. EUR bzw. 7,7 %). Grüne Kredite trugen mit 20 % zu diesem Wachstum bei und überschritten die Marke von 1,2 Mrd. EUR Kreditvolumen.

Die Einlagen erhöhten sich um 200 Mio. EUR bzw. 3,6 % (H1 2021: +123 Mio. EUR bzw. 2,5 %). Dieser Anstieg ist überwiegend auf das Direktbankgeschäft mit Privatkund*innen zurückzuführen.

Anhaltend positive Trends auf der Ertragsseite; Kosten-Ertrags-Verhältnis bei 60 %

Der operative Ertrag stieg dank eines höheren Zinsüberschusses, eines höheren Provisionsüberschusses und höherer sonstiger betrieblicher Erträge deutlich um 30,9 Mio. EUR oder 23,9 % auf 160,2 Mio. EUR (H1 2021: 129,3 Mio. EUR). Mit Ausnahme der ProCredit Bank Ukraine verzeichneten alle ProCredit Banken im ersten Halbjahr ein positives Ergebnis. Diese starke Leistung glich die hohen Rückstellungen in der Ukraine im ersten Halbjahr 2022 angesichts der anhaltenden russischen Militäraggression mehr als aus.

Der Zinsüberschuss stieg um 21,6 Mio. EUR oder 20,9 % auf 124,8 Mio. EUR (H1 2021: 103,2 Mio. EUR). Die Nettozinsmarge erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 24 Basispunkte auf 3,0 %, da die Kreditmargen weitgehend stabil blieben und die Leitzinsen in den meisten Märkten, in denen die Gruppe tätig ist, stiegen.

Der Provisionsüberschuss lag mit 26,3 Mio. EUR um 9,0 % über dem Niveau des Vorjahres (H1 2021: 24,1 Mio. EUR). Die Erträge aus dem Transaktions- und Kartengeschäft haben sich dabei besonders positiv entwickelt. Das sonstige betriebliche Ergebnis belief sich auf 9,1 Mio. EUR (H1 2021: 2,1 Mio. EUR).

Der Personal- und Verwaltungsaufwand stieg im ersten Halbjahr 2022 um 13,0 Mio. EUR, während der operative Ertrag um 30,9 Mio. EUR zunahm. Gestützt durch zusätzliche Skalierungseffekte und die fortlaufende Digitalisierung der Gruppe verbesserte sich das Kosten-Ertrags-Verhältnis sichtbar um 4,3 Prozentpunkte auf 60,1 % (H1 2021: 64,4 %) und lag damit nahe am mittelfristigen Zielwert der Gruppe von unter 60 %. Der Anstieg der Personal- und Verwaltungsaufwendungen ist hauptsächlich auf höhere Kosten für Personal, IT, Marketing und Reisen zurückzuführen.

Im Halbjahresergebnis 2022 sind außerordentliche Erträge in Höhe von 3,2 Mio. EUR aus Derivaten und Sicherungsbeziehungen enthalten, sowie außerordentliche Aufwendungen in Höhe von 4,6 Mio. EUR im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, vor allem Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten, finanzielle Unterstützung für lokale Mitarbeiter und Abschreibungen des Goodwills in der Ukraine.

Deutlich verbesserte Gruppenperformance ohne die ProCredit Bank Ukraine

Die Gruppe ohne die ProCredit Bank Ukraine erzielte einen deutlichen Anstieg des Nettogewinns um 16,3 Mio. EUR im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 auf 42,0 Mio. EUR (H1 2021: 25,6 Mio. EUR), was einer annualisierten Eigenkapitalrendite von 9,5 % entspricht. Dies übertrifft die realisierte Eigenkapitalrendite von 9,1 %, einschließlich des positiven Beitrags der ProCredit Bank Ukraine in H1 2021. Diese kontinuierlichen Verbesserungen sind vor allem auf die sich stetig verbessernde Marktposition, das gute Kreditwachstum und weitere operative Verbesserungen zurückzuführen.

Gestiegene Rückstellungen für das Kreditportfolio in der Ukraine; Bankbetrieb im Land weitestgehend ununterbrochen

Die Kreditrisikoaufwendungen stiegen im Wesentlichen aufgrund des Krieges in der Ukraine um 54,6 Mio. EUR auf 57,3 Mio. EUR, was annualisierten Risikokosten von 188 Basispunkten entspricht (H1 2021: 10 Basispunkte). Ohne den negativen Beitrag der ProCredit Bank Ukraine hätten die Risikokosten 3 Basispunkte betragen. Auf Gruppenebene belief sich der Anteil notleidender Kredite auf 2,6 %. Der Anstieg gegenüber dem Jahresendniveau 2021, welches 2,3 % betrug, ist auf Stufentransfers innerhalb des ukrainischen Portfolios zurückzuführen.

Die ProCredit Bank Ukraine arbeitet weiterhin weitestgehend ununterbrochen. Sie profitiert damit von der bereits umgesetzten Digitalisierung und Zentralisierung ihrer Prozesse. Die Kapital- und Finanzlage der Bank ist nach wie vor angemessen.

Harte Kernkapitalquote komfortabel bei 13,7 %; Verschuldungsquote bei 9,7 %

Die harte Kernkapitalquote (CET1 fully loaded) lag zum Ende des ersten Halbjahres 2022 bei 13,7 % und die Verschuldungsquote bei 9,7 %. Die CET1-Quote stieg im Vergleich zum Niveau von Ende Q1 2022 um 30 Basispunkte (31. März 2022: 13,4 %), was vor allem durch die Anrechnung der Gewinne des vierten Quartals 2021 und die Auflösung von Dividendenrückstellungen aus dem Jahr 2021 bedingt ist.

Management aktualisiert die Prognose für das Geschäftsjahr 2022

Die Unsicherheiten über die Situation in der Ukraine und die zukünftige Entwicklung des Krieges sind weiterhin hoch. Vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse erwartet das Management weiterhin, dass sich die Eigenkapitalrendite gegenüber dem Vorjahr deutlich reduzieren wird. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis sollte sich, basierend auf den starken Effizienzverbesserungen im ersten Halbjahr, auf ein Niveau von 60 % bis 63 % (2021: 64,4 %) verbessern. Für das Kreditportfolio wird ein um Währungseffekte bereinigtes Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich antizipiert. Die Kapitalisierung der Gruppe am Ende des Geschäftsjahres 2022 wird auf einem soliden Niveau erwartet: Ca. 13,0 % in Bezug auf die CET1-Quote und 9,0% in Bezug auf die Leverage Ratio.

Angesichts der anhaltenden, sich stetig verbessernden Performance der meisten ProCredit Banken sieht das Management die mittelfristige Entwicklung der Gruppe positiv. Trotz der Ungewissheit in Hinblick auf die weiteren Geschehnisse in der Ukraine werden die mittelfristigen Ziele eines Kosten-Ertrags-Verhältnisses von unter 60 % und einer Eigenkapitalrendite von rund 10 % bestätigt. Außerdem geht das Management von einem Wachstum des Kreditportfolios im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich pro Jahr aus.

Der Konzernzwischenbericht zum ersten Halbjahr 2022 der ProCredit Gruppe steht ab heute auf der Webseite der ProCredit Holding im Bereich Investor Relations unter https://procredit-holding.com/de/investor-relations/berichte-und-veroffentlichungen/ zur Verfügung.

Kontakt:
Andrea Kaufmann, Group Communications, ProCredit Holding, Tel.: +49 69 95 14 37 138,
E-Mail: Andrea.Kaufmann@procredit-group.com

Über die ProCredit Holding AG & Co. KGaA
Die ProCredit Holding AG & Co. KGaA mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland, ist die Muttergesellschaft der entwicklungsorientierten ProCredit Gruppe, die aus Geschäftsbanken für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit operativem Fokus auf Südost- und Osteuropa besteht. Zusätzlich zu diesem regionalen Schwerpunkt ist die ProCredit Gruppe auch in Südamerika und in Deutschland tätig. Die Aktien des Unternehmens werden im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Zu den Ankeraktionär*innen der ProCredit Holding AG & Co. KGaA gehören die strategischen Investor*innen Zeitinger Invest und ProCredit Staff Invest (das Investment-Vehikel für ProCredit Personal), die niederländische DOEN Participaties BV, die KfW und die IFC (Weltbankgruppe). Die ProCredit Holding AG & Co. KGaA unterliegt als übergeordnetes Unternehmen im Sinne des Kreditwesengesetzes der Bundesrepublik Deutschland auf Konzernebene der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und die Deutsche Bundesbank. Weiterführende Informationen erhalten Sie im Internet auf der Webseite www.procredit-holding.com.

Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Mitteilung enthält Aussagen, die sich auf unseren künftigen Geschäftsverlauf und künftige finanzielle Leistungsparameter sowie auf künftige die ProCredit Holding betreffende Vorgänge oder Entwicklungen beziehen und zukunftsgerichtete Aussagen darstellen können. Solche Aussagen beruhen auf den gegenwärtigen Erwartungen und bestimmten Annahmen des Managements der ProCredit Holding, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs der ProCredit Holding liegen. Sie unterliegen daher einer Vielzahl von Risiken, Ungewissheiten und Faktoren. Sollten sich eines oder mehrere dieser Risiken oder Ungewissheiten realisieren oder sollte es sich erweisen, dass die zugrunde liegenden Erwartungen nicht eintreten beziehungsweise Annahmen nicht korrekt waren, können die tatsächlichen Ergebnisse, Leistungen und Erfolge der ProCredit Holding (sowohl negativ als auch positiv) wesentlich von denjenigen Ergebnissen abweichen, die ausdrücklich oder implizit in der zukunftsgerichteten Aussage genannt worden sind. Über die gesetzlichen Anforderungen hinaus übernimmt die ProCredit Holding keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren.