ProCredit Gruppe erzielt robustes finanzielles Ergebnis; gute operative Entwicklung in 9M 2022 gleicht fortgesetzte Risikovorsorge für ukrainisches Geschäft aus

• Konzernergebnis von 17,3 Mio. EUR in 9M 2022, davon 9,6 Mio. EUR im dritten Quartal; Eigenkapitalrendite liegt bei 2,7 %
• 9M 2022 Ergebnis beinhaltet Risikovorsorge in Höhe von 79,1 Mio. EUR oder Risikokosten von 173 Basispunkten, hauptsächlich für ukrainisches Kreditportfolio; Anteil notleidender Kredite bei 3,1 %
• Ergebnis ohne ukrainische Aktivitäten um 15,8 Mio. EUR oder 35 % gesteigert, annualisierte Eigenkapitalrendite mit 9,0 % auf gutem Niveau
• Kosten-Ertrags-Verhältnis verbessert sich um 1,7 Prozentpunkte auf 60,7 %, da die operativen Erträge deutlich um 21 % steigen
• Portfolio wächst um 6,2 %, Anteil der grünen Kredite steigt auf 19,7 %
• Komfortable CET1-Quote (fully loaded) von 13,6 % und Verschuldungsquote von 9,3 %

Die hauptsächlich in Südost- und Osteuropa tätige ProCredit Gruppe hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 ein Ergebnis von 17,3 Mio. EUR erzielt. Dies entspricht einer annualisierten Eigenkapitalrendite von 2,7 %. Die operativen Erträge stiegen im Jahresvergleich um 21 % und trugen zu dem guten Rückgang des Kosten-Ertrags-Verhältnisses um 1,7 Prozentpunkte auf 60,7 % bei. Das Ergebnis ist weiterhin von hoher Risikovorsorge in Höhe von 79,1 Mio. EUR geprägt, von denen 73,1 Mio. EUR für das ukrainische Portfolio der Gruppe gebildet wurden. Insgesamt zeigen die Ergebnisse der Gruppe für 9M 2022 einen guten Fortschritt im Hinblick auf die Prognose für das Geschäftsjahr 2022.

Das Kreditportfolio erhöhte sich um 368 Mio. EUR bzw. 6,2 % (9M 2021: +549 Mio. EUR bzw. 10,4 %). Die grünen Kredite verzeichneten seit Jahresbeginn einen Zuwachs von 10,0 %, mit einer besonders positiven Dynamik im Bereich der erneuerbaren Energien, und haben nun einen Anteil von 19,7 % am gesamten Kreditportfolio. Die Einlagen stiegen um 442 Mio. EUR oder 8,0 % (9M 2021: +373 Mio. EUR oder 7,6 %).

Operative Erträge wachsen stärker als Aufwendungen, was zu einem verbesserten Kosten-Ertrags-Verhältnis führt

Die operativen Erträge der Gruppe stiegen um kräftige 42,1 Mio. EUR oder 20,6 % auf 246,6 Mio. EUR (9M 2021: 204,5 Mio. EUR), was auf einen höheren Zinsüberschuss, einen höheren Provisionsüberschuss und höhere sonstige betriebliche Erträge zurückzuführen ist. Abgesehen von der ProCredit Bank Ukraine verzeichneten alle ProCredit Banken in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 positive Ergebnisse, wobei die meisten eine deutliche Verbesserung der Rentabilität und Kosteneffizienz im Vergleich zum Vorjahr aufwiesen.

Der Zinsüberschuss stieg um 30,7 Mio. EUR oder 19,0 % auf 192,1 Mio. EUR (9M 2021: 161,4 Mio. EUR). Die Nettozinsmarge erhöhte sich in den ersten neun Monaten 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20 Basispunkte auf ein Niveau von 3,0 %, was auf stabile Kreditmargen und erhöhte Leitzinsen zurückzuführen ist. Im 3. Quartal lag die Nettozinsmarge auf einem guten Niveau von 3,2 %.

Der Provisionsüberschuss lag mit 40,2 Mio. EUR um 8,6 % über dem Niveau des Vorjahres (9M 2021: 37,1 Mio. EUR). Die Erträge aus dem Transaktions- und Kartengeschäft entwickelten sich besonders positiv. Das sonstige betriebliche Ergebnis steuerte 14,3 Mio. EUR bei (9M 2021: 6,1 Mio. EUR).

Die Personal- und Verwaltungsaufwendungen stiegen um 22,1 Mio. EUR, während der Anstieg der operativen Erträge mit 42,1 Mio. EUR fast doppelt so hoch ausfiel. Infolgedessen verbesserte sich das Kosten-Ertrags-Verhältnis um 1,7 Prozentpunkte auf 60,7 % (9M 2021: 62,4 %). Der Anstieg der Personal- und Verwaltungsaufwendungen ist hauptsächlich auf höhere Kosten für Personal, IT, Marketing und Reisen sowie auf außerordentliche Aufwendungen zurückzuführen, die größtenteils im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine stehen.

Einerseits beliefen sich die außerordentlichen Aufwendungen auf 7,9 Mio. EUR. Darin enthalten sind hauptsächlich außerordentliche Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten sowie einmalige Gehaltszahlungen an Mitarbeiter und eine vollständige Abschreibung des Goodwills in der Ukraine. Andererseits führte die Veränderung des Zinsumfelds zu einem positiven Effekt aus der Neubewertung von Derivaten in Höhe von 5,0 Mio. EUR, der im sonstigen betrieblichen Ergebnis enthalten ist.

Deutlich verbesserte Gruppenperformance ohne die ProCredit Bank Ukraine; Risikovorsorge für ukrainisches Geschäft fortgesetzt

Die Gruppe ohne die ProCredit Bank Ukraine erzielte einen deutlichen Anstieg des Nettogewinns um 15,8 Mio. EUR im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2021 auf 60,6 Mio. EUR (9M 2021: 44,5 Mio. EUR), was einer annualisierten Eigenkapitalrendite von 9,0 % entspricht. Diese kontinuierlichen Verbesserungen sind vorwiegend auf eine weiter wachsende Marktposition, ein anhaltend gutes Kreditwachstum und eine positive Margenentwicklung zurückzuführen. Für die Gruppe ohne die Ukraine verringerte sich der Anteil notleidender Kredite um 0,2 Prozentpunkte, was zu niedrigen Risikokosten von 15 Basispunkten führte. Auf Konzernebene belief sich der Anteil notleidender Kredite auf 3,1 %. Das größte Segment der Gruppe, Südosteuropa, trägt 70 % zum Kreditportfolio der Gruppe bei und beendete die ersten neun Monate 2022 mit einer deutlich verbesserten, zweistelligen Eigenkapitalrendite von 11,4 % (9M 2021: 8,6 %).

Auf Konzernebene stieg die Risikovorsorge auf 79,1 Mio. EUR (9M 2021: 3,2 Mio. EUR), was hauptsächlich auf den Krieg in der Ukraine zurückzuführen ist. Das entspricht annualisierten Risikokosten von 173 Basispunkten (9M 2021: 8 Basispunkte). Zum 30. September 2022 machte das Kreditportfolio der ProCredit Bank Ukraine 10,9 % des Gesamtportfolios der Gruppe aus. Etwa 8 % der ukrainischen Kredite, d.h. 52 Mio. EUR, entfallen auf Kunden in Gebieten, die derzeit von Russland besetzt sind.

Der Geschäftsbetrieb der ProCredit Bank Ukraine läuft dank der bereits umgesetzten Digitalisierung und Prozesszentralisierung weitgehend ungestört weiter. Die Kapital- und Finanzlage der Bank bleibt weiterhin solide. Auch wenn die aktuellen Schäden an Kreditsicherheiten oder anderen betrieblichen Vermögenswerten der ProCredit-Kunden derzeit relativ begrenzt sind, stellen der anhaltende Krieg und insbesondere die Zerstörung der Energieversorgungs- und anderer Infrastruktur im Land eine anhaltend schwierige Situation für die Menschen und Unternehmen vor Ort dar.

Guter Fortschritt im Hinblick auf die Prognose für das Geschäftsjahr 2022

Auf der Grundlage der soliden Ergebnisse in 9M 2022 sieht das Management die ProCredit Gruppe auf einem guten Weg, die aktualisierten Prognosewerte für das Gesamtjahr 2022 zu erreichen, auch wenn die Unsicherheit insbesondere im Hinblick auf die Situation in der Ukraine und die weitere Entwicklung des Krieges weiterhin groß ist. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis sollte sich, basierend auf den starken Effizienzverbesserungen in 9M 2022, auf ein Niveau von 60 % bis 63 % (2021: 64,2 %) verbessern. Die Eigenkapitalrendite wird deutlich unterhalb des Niveaus des Vorjahres erwartet (2021: 9,7 %). Die um Währungseffekte bereinigte Wachstumsrate des Kreditportfolios wird voraussichtlich im mittleren einstelligen Prozentbereich liegen. Mit einer CET1-Quote (fully loaded) von 13,6 % und einer Verschuldungsquote von 9,3 % zum 30. September 2022 wird die CET1-Quote zum Jahresende auf einem soliden Niveau von über 13,0 % erwartet und die Verschuldungsquote bei etwa 9,0 %.

Die Quartalsmitteilung zum dritten Quartal 2022 der ProCredit Gruppe steht ab heute auf der Webseite der ProCredit Holding im Bereich Investor Relations unter https://www.procredit-holding.com/de/investor-relations/berichte-und-veroffentlichungen/finanzberichte/ zur Verfügung.

Kontakt:
Andrea Kaufmann, Group Communications, ProCredit Holding, Tel.: +49 69 95 14 37 138,
E-mail: Andrea.Kaufmann@procredit-group.com

Über die ProCredit Holding AG & Co. KGaA
Die ProCredit Holding AG & Co. KGaA mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland, ist die Muttergesellschaft der entwicklungsorientierten ProCredit Gruppe, die aus Geschäftsbanken für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit operativem Fokus auf Südost- und Osteuropa besteht. Zusätzlich zu diesem regionalen Schwerpunkt ist die ProCredit Gruppe auch in Südamerika und in Deutschland tätig. Die Aktien des Unternehmens werden im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Zu den Ankeraktionären der ProCredit Holding AG & Co. KGaA gehören die strategischen Investoren Zeitinger Invest und ProCredit Staff Invest (die Investment-Vehikel für ProCredit Mitarbeiter umfasst), die niederländische DOEN Participaties BV, die KfW und die IFC (Weltbankgruppe). Die ProCredit Holding AG & Co. KGaA unterliegt als übergeordnetes Unternehmen im Sinne des Kreditwesengesetzes der Bundesrepublik Deutschland auf Konzernebene der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und die Deutsche Bundesbank. Weiterführende Informationen erhalten Sie im Internet auf der Webseite www.procredit-holding.com.

Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Mitteilung enthält Aussagen, die sich auf unseren künftigen Geschäftsverlauf und künftige finanzielle Leistungsparameter sowie auf künftige die ProCredit Holding betreffende Vorgänge oder Entwicklungen beziehen und zukunftsgerichtete Aussagen darstellen können. Solche Aussagen beruhen auf den gegenwärtigen Erwartungen und bestimmten Annahmen des Managements der ProCredit Holding, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs der ProCredit Holding liegen. Sie unterliegen daher einer Vielzahl von Risiken, Ungewissheiten und Faktoren. Sollten sich eines oder mehrere dieser Risiken oder Ungewissheiten realisieren oder sollte es sich erweisen, dass die zugrunde liegenden Erwartungen nicht eintreten beziehungsweise Annahmen nicht korrekt waren, können die tatsächlichen Ergebnisse, Leistungen und Erfolge der ProCredit Holding (sowohl negativ als auch positiv) wesentlich von denjenigen Ergebnissen abweichen, die ausdrücklich oder implizit in der zukunftsgerichteten Aussage genannt worden sind. Über die gesetzlichen Anforderungen hinaus übernimmt die ProCredit Holding keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren.